Berlin und die Letzte Generation

von Klimaliste Berlin

Ab heute, dem 13. September, plant die Letzte Generation wieder größere und länger andauernde Aktionen in Berlin. Auch wenn wir noch nicht genau wissen, was das im Einzelnen bedeutet – ob weiteres Festkleben an Straßen, Straßenblockaden, Märsche oder auch kreative andere Aktionen – eines ist klar: die Stadt soll aufgerüttelt werden, ihre Bewohner:innen sollen immer wieder darauf hingewiesen werden, dass die Bundesregierung ihr Versprechen, die Bevölkerung zu schützen, nicht einhält. Die Klimaziele, zu der sich die Regierung verpflichtet hat, können nicht erreicht werden, wenn nicht umgesteuert wird. Klare Veränderungen in Richtung Klimaneutralität müssen politisch durchgesetzt werden.

Unabhängig davon, wie man zu den Aktionen der LG steht, auch wenn nicht jede Protestform sinnvoll sein mag, sind wir überzeugt davon, dass sie etwas anstoßen, dass sie gewissermaßen der Stachel im Fleisch sind. Stören ist lästig, aber manchmal muss es sein. Wir rasen in eine „Klimahölle“ wie Antonio Guterres, der UN – Chef vor einigen Monaten völlig zu Recht sagte – und leider ist das Wort „rasen“ nur all zu wahr. Vergangene Woche legte Guterres nach und stellt in Bezug auf den Extremsommer 2023 fest: "Climate breakdown has begun", der Klimakollaps hat angefangen.

Ungeachtet dessen kündigt die Berliner Innensenatorin Spranger jetzt schon ein deutliches Einschreiten der Polizei gegen die Klimaaktivisten an, sie hält den Protest für nicht legitim. Wir hingegen sind der Meinung, dass es ein großer Unterschied ist, ob etwas legitim oder ob es legal ist. Klar sind unangemeldete Straßenblockaden nicht erlaubt, aber sie sind eine zivile Ordnungswidrigkeit, kein Verbrechen!

Wir hoffen sehr, dass es in Berlin nicht zu solch unglaublichen Entgleisungen kommt wie in Bayern, wo Menschen bis zu 30 Tage in Haft kommen, bevor sie überhaupt etwas getan haben. Diese Präventivhaft war ursprünglich gedacht für Terroristen und Schwerverbrecher. Angewandt wird sie nun bei absolut friedlichen Menschen, die sich für unser aller Leben einsetzen. Das ist eine Schande für unseren Rechtstaat!

Der Hass, der der Letzten Generation nicht nur im Netz, sondern auch auf der Straße entgegenschlägt ist erschütternd. Die Menschen sind wütend, aber leider richten sie ihre Wut nicht gegen diejenigen, die unsere Zukunft zerstören, gegen die fossile Industrie und deren Verteidiger:innen in der Politik, sondern gegen diejenigen, die auf die Zerstörung unserer Zukunft hinweisen.

Aktuelle Infos findest du auf der Mitmachen-Website der Letzten Generation:

Zur Website der Letzten Generation
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