Drei Millionen Deutsche wollen wegen der Klimakrise keine Kinder bekommen

Besonders Jugendliche und junge Erwachsene sehen das Kinderkriegen im Kontext der Klimakrise kritisch

Knapp über drei Millionen Deutsche (sechs Prozent der 16- bis 65-Jährigen) haben sich wegen der sich verschärfenden Klimakrise entgegen ihres Kinderwunsches entschlossen, keine Kinder zu bekommen. Das ergab eine deutschlandweite Umfrage unter 1.000 Personen zwischen 16 und 65 Jahren.

Besonders Jugendliche und junge Erwachsene sehen das Kinderkriegen im Kontext der Klimakrise kritisch. 26,4 Prozent der 16- bis 24-Jährigen gaben an, ihren Kinderwunsch aufgegeben zu haben, für weitere 24,5 Prozent hat sich der Kinderwunsch abgeschwächt. Das sind zusammengenommen über 50 Prozent.

Das zeigt, wie weitreichend die Auswirkungen der Klimakrise sind und passt zu einem Phänomen, das bisher eher in den USA und Großbritannien gut untersucht ist. Dort werden vor allem Sorgen um das Wohlergehen der nächsten Generation angesichts der Klimakatastrophe als Grund angegeben.

“Die Umfrage zeigt, dass sich auch die Menschen in Deutschland extreme Sorgen um eine lebenswerte Zukunft machen”, sagt Alicia Sophia Hinon, Spitzenkandidatin der Klimaliste Berlin zur Wahl des Berliner Abgeordnetenhauses. “Die Politik muss endlich handeln, konkrete und umfassende Maßnahmen zur Rettung unseres Planeten ergreifen.”

Insgesamt sehen sich 25,8 Prozent der Befragten in ihrer Entscheidung durch die Klimakrise beeinflusst. 18,4 Prozent der Befragten sehen sich dahingehend beeinflusst, dass sie keine Kinder mehr bekommen wollen (6%), der Wunsch sich abgeschwächt hat (8,1%) oder sie sich in ihrem fehlenden Kinderwunsch bestätigt fühlen (4,3%). Nur 50 Prozent gaben an, dass die Auswirkungen der Klimakrise ihre Überlegungen überhaupt nicht beeinflussen.

Die Umfrage wurde durchgeführt durch Appinio.